Pulver soll zeitaufwendiges Kochen Vergangenheit werden lassen - Ernährung mit Pulver-Shake reicht
Hausfrauen seufzen täglich darüber: Über die viele Zeit, die auf die Zubereitung von Essen verwendet werden muss. Mit der Zubereitung ist es ja nicht getan, es fängt schon mit dem Einkauf an, bei dem zeitaufwendig die Zutaten besorgt werden müssen. Darum ist es durchaus verständlich, wenn sich Menschen Gedanken darüber machen, wie diese Zeit eingespart werden kann.
Der Software-Entwickler Rob Rhinehart ernährt sich inzwischen von einem selbst entwickelten Pulver. Er kam auf diese Idee, als er einen alten Freund wiedertraf, der aufgrund einer Krankheit einen kraftlosen Arm besaß und der deshalb so große Probleme mit der Essenszubereitung hatte, dass er sogar abmagerte und im Krankenhaus behandelt werden musste.
Aus diesem Grund beschloss Rob Rhinehart, die Essenszubereitung zu optimieren. Er entwickelte einen Cocktail mit Vitaminen, essentiellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Kohlenhydraten und Fett und ernährte sich dreißig Tage lang davon. Das Gemix schmeckte ihm und er fühlte sich gut dabei. Er bastelte an der Zusammensetzung solange, bis er eine Mischung fand, die ihm optimal entsprach.
Inzwischen nimmt er ein bis zweimal wöchentlich normale Mahlzeiten zu sich und ernährt sich ansonsten von seinem Mixgetränk. Der 24-jährige "Daniel Düsentrieb" findet seine Erfindung toll, denn "sich nicht den Kopf über das Essen zerbrechen zu müssen, ist fantastisch".
Bis jetzt existiert keine wissenschaftliche Grundlage, ob der Körper über den Cocktail auf Dauer alle lebenswichtigen Nährstoffe erthält. Allerdings glaubt Rhinehart an seinen Erfolg und sucht über seinen Blog nach Personen, die bereit sind den Cocktail zu testen. Einen Namen hat er auch schon vergeben, nämlich Soylent. Der Name wurde vom Science-Fiction-Film "Soylent Green" von 1973 inspiriert. Die Anlehnung mag etwas befremden, denn "Solyent Green" bezeichnet im Film Menschenfleisch. Doch Rhinehart hält dagegen, dass seiner Bezeichnung das Originalbuch "Make Room! Make Room!" zugrunde liegt.
Rhinehart sieht in seinem Cocktail ein Potential für Menschen mit Übergewicht und für ärmere Länder ein Potential für günstige und trotzdem gesunde Mahlzeiten. Ernährungswissenschaftler bezweifeln allerdings den Erfolg des Konzepts, oder räumen ihm bestenfalls kurzzeitige Chancen ein. Kritiker werfen dem Erfinder außerdem vor, den Genuss zu töten und das Essen als "soziales Ereignis" zu entwerten.