Pumpe im Bauchraum soll Patienten mit Narbenleber helfen

Von Cornelia Scherpe
23. Oktober 2012

Eine Wasserpumpe ist den meisten Menschen ein Begriff. Auch in der Medizin kennt man diese Methode und hat nun zum ersten Mal eine solche Pumpe im Bauchraum von Patienten angewandt. Als Implantat soll das Gerät dafür sorgen, dass überschüssiges Wasser auf mechanischem Wege abtransportiert wird. In einer Leipziger Klinik kam die Innovation zum ersten Mal beim Menschen zum Einsatz und zeigte gute Resultate.

Gerade Patienten mit schweren Leberproblemen können von der Bauchwasserpumpe profitieren, wenn ihre Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass die Wasseransammlungen auf herkömmliche Weise nicht mehr entfernt werden können. Bei diesen Patienten spricht man von einer Narbenleber (fachsprachlich auch "Zirrhose" genannt), da durch Narbengewebe die Leber in ihrer Funktion eingeschränkt ist.

Wasser staut sich dann so weit im Bauchraum, dass die Betroffenen fettleibig erscheinen und es zur Atemnot kommt, da das Wasser bis zu den Lungen gelangen kann.

Vielen Menschen werden Tabletten zur Entwässerung gegeben, doch diese bergen oft Nebenwirkungen. Die Wasserpumpe als Implantat im Bauchraum ist weitgehend ohne Nebenwirkungen. Natürlich entstehen die normalen Risiken einer OP und auch regelmäßige Kontrollen, dass der Bauch den Fremdkörper akzeptiert, sind wichtig.

Die erstmalig behandelten Patienten müssen sich derzeit auch circa aller vier Tage in der Klinik melden, was psychisch anstrengend ist und viel Zeit kostet. Dennoch stehen die Chancen gut, dass mit der Pumpe eine neue Methode für die breite Masse gefunden ist und auf diesem Wege auch Leben gerettet werden können.