Qigong, Tai-Chi und Baduanjin: Studie belegt den guten Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System

Die Meta-Studie hat gezeigt, dass die Sportarten das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken

Von Cornelia Scherpe
16. März 2016

In der östlichen Welt werden die Meditations- und Kampfkünste seit Jahrtausenden gepflegt. Begriffe wie

haben es in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in den Westen geschafft, doch viele Menschen hierzulande können damit nicht viel anfangen.

Das Hineinschnuppern in die genannten Künste lohnt sich jedoch sehr, wie eine aktuelle Meta-Studie einmal mehr belegt. Demnach haben die traditionsreichen Lehren für Körper und Geist einen nachweisbaren positiven Einfluss auf das Herz sowie den gesamten Kreislauf.

Qigong, Baduanjin und Tai-Chi senken den Blutdruck

Die Forscher nahmen internationale Datenbänke und stellten so 35 ältere Studien zusammen. Jede Untersuchung hatte sich mit Qigong, Baduanjin oder Tai-Chi beschäftigt und die gesundheitliche Verfassung der Sportler verfolgt.

Die Wissenschaftler konnten eindrucksvoll zeigen, dass durch die traditionellen Künste der Blutdruck auf natürliche Weise reguliert wird. Davon profitieren ganz besonders all jene, die bereits eine kardiovaskuläre Vorgeschichte haben. Bei Menschen mit schlechterem Kreislauf sinkt

  • der systolische Blutdruck um über 9,12 mm Hg und
  • der diastolische Blutdruck um über als 5 mm Hg (jeweils in der Ruhephase gemessen).

Das senkt das tägliche Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle um mindestens 22 Prozent. In einer Studie lag die Reduktion der Gefahr sogar bei 41 Prozent.

LDL-Cholesterin sinkt, HDL-Cholesterin und BNP-Wert steigen

Zudem zeigt die Meta-Studie, dass die Kampf- und Meditationskünste einen direkten Einfluss auf das LDL- und HDL-Cholesterin haben. Das "böse" Cholesterin wird gesenkt und das "gute" erhöht sich eher.

Gleichzeitig steigt auch der BNP-Wert. BNP ist das "B-natriuretische Peptid". Es hat eine Schutzwirkung für das Herz und kann in ausreichender Menge vor einer Herzmuskelschwäche schützen.

Einen Versuch wert

Da die Sportarten bis auf ein sporttypisches Verletzungsrisiko keine Nebenwirkungen haben, sprechen sich inzwischen viele Ärzte für Sporttherapien mit Qigong, Tai-Chi oder Baduanjin aus. Teilweise übernehmen sogar die gesetzlichen Krankenkassen die Lehrgangsgebühren für ihre Versicherten.