RAD51C: Drittes Risikogen für Brust- und Eierstockkrebs identifiziert

Von Laura Busch
17. Mai 2010

BRCA1 und BRCA2 sind sogenannte Brustkrebsgene, die jedoch bisher nur rund 60 Prozent der Krankheitsausbrüche in Familien mit hohem Krebsrisiko erklären können. Wissenschaftler haben jetzt ein drittes Gen identifiziert, das Brustkrebs begünstigen kann.

Das Gen mit dem Namen RAD51C sorgt eigentlich dafür, dass die Erbsubstanz in einer Zelle nicht beschädigt wird. Bei Mutationen des Gens können in einer Zelle Tumore ausgebildet werden. Den Forschern zufolge haben Personen, bei denen dieses Gen mutiert ist, ein Risiko von 60 bis 80 Prozent, an Brustkrebs zu erkranken.

Für Eierstockkrebs liegt das Risiko immer noch bei 20 bis 40 Prozent. Die Wissenschaftler untersuchten bei 1100 Risikofamilien, die keine Veränderungen in den Genen BRCA1 und BRCA2 hatten, das Erbgut. Bei sechs Familien wurde eine Veränderungen im RAD51C festgestellt. "Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass verschiedene seltene Gendefekte ein gemeinsames Krankheitsbild auslösen, den erblich bedingten Brust- und Eierstockkrebs", so Professor Alfons Meindl, Experte für Tumorgenetik.