Rätsel aus der Astronomie - Warum der Himmel in der Nacht dunkel ist

Von Ingo Krüger
21. November 2013

Die Antwort, warum es nachts dunkel ist, scheint recht einfach: Da die Sonne nicht scheint. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn obwohl die Sonne untergegangen ist, leuchten allein in unserer Milchstraße 100 Milliarden Sterne.

Olbersches Paradoxon

Geht man, wie der Astronom Galileo Galilei davon aus, dass das Universum unendlich groß ist und sich unendlich viele Sterne darin befinden und diese gleichmäßig verteilt sind, dann müsste es in jede Richtung gleichermaßen hell sein. So wie man im Wald nur Bäume zu sehen glaubt. Doch dann dürfte es am Nachthimmel keine dunklen Stellen geben. Der deutschen Astronom Heinrich Wilhelm Olbers (1758 - 1840) benannte dieses Problem im Jahre 1826. Es wurde nach ihm olberssches Paradoxon genannt.

Sterne sind zu weit weg

Es gibt auch kein Gas oder irgendeinen Nebel, der das Licht behindert. Die Sterne sind auch nicht ungleichmäßig verteilt, wie manche Wissenschaftler vermuteten. Erst im 20. Jahrhundert fand man die Erklärung für den dunklen Nachthimmel. Das Licht mancher Sonnen ist von der Erde aus nicht zu sehen. Entweder sind die Sterne noch zu jung oder sie sind zu weit entfernt. In beiden Fällen hat uns ihr Licht noch gar nicht erreicht.

Das sichtbare Universum ist räumlich und zeitlich begrenzt. Licht kann uns in dem Zeitraum, in dem das Universum existiert, nur aus einem endlich großen Bereich erreichen, in dem sich nur endlich viele Sterne seit dem Urknall gebildet haben.

Sterne bewegen sich weg

Außerdem dehnt sich das Weltall weiter aus. Sterne bewegen sich von uns weg. Deshalb verschiebt sich ihr Licht in einen langwelligen Bereich, auch Rotverschiebung genannt. Das ist für das menschliche Auge unsichtbar und trägt somit nicht zur Himmelshelligkeit bei.