Rail & Fly: Reisende tragen das volle Risiko für Pünktlichkeit

Von Dörte Rösler
16. Januar 2014

Anbieter von Rail&Fly-Tickets werben mit der stressfreien und günstigen Anreise zum Flughafen. Verspätet sich der Zug, kann es aber teuer werden. Denn das Risiko für einen verpassten Flug trägt allein der Reisende. Umbuchungen und Hotelübernachtungen muss er aus eigener Tasche zahlen.

Verärgerte Kunden

In der Theorie ist Rail&Fly eine feine Sache: der Reisende muss sich nicht extra ein Zugticket kaufen, Parkplatzsuche und Parkgebühren am Flughafen entfallen. Zudem sind die Kombi-Angebote meist billiger als separat gebuchte Flüge und Bahnfahrten. In der Praxis stehlen sich Bahn und Airlines jedoch häufig aus der Verantwortung. Rund 60 verärgerte Kunden wenden sich jährlich an die Schlichtungsstelle.

Rechtslage unklar

Juristisch ist die Lage unklar. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes klärt lediglich die Rechtslage bei Pauschalreisen: hier haftet der Veranstalter für jede Einzelleistung seines Angebots. Innerhalb des Streckennetzes der DB haftet auch die Bahn für Pünktlichkeit bei Anschlusszügen. Obwohl die Fluggesellschaften bei Rail&Fly-Tickets denselben Eindruck erwecken, fühlen sie sich jedoch nicht der Pflicht.

Tipp

Wer als Reisender nicht auf seinen Mehrkosten sitzen bleiben möchte, sollte mit einer Klage drohen. An einer gerichtlichen Klärung haben die Airlines kaum Interesse.