Ratten haben natürliches GPS-System im Gehirn

Von Katja Grüner
22. April 2013

Forscher in den USA haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass Ratten im Gehirn eine Art natürliches Navigationssystem besitzen. Dieses sitzt in dem Bereich des Gehirns, der für das Lernen und Erinnern zuständig ist.

Hilfreich ist dieses eingebaute GPS-System dann, wenn die Tiere sich auf den Weg machen um eine bestimmte Route abzulaufen. Sie wählen dank dieses Systems in einer vertrauten Umgebung immer die optimale Route, die sich vorher vor ihrem geistigen Auge abspielt. Müssen Ratten einen neuen Weg gehen, so laufen immer wieder Nervenaktivitäten im Gehirn ab, die auch während der Erkundungsphase zu messen sind, nur jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

Diese Prozesse sind ebenso im Schlaf festzustellen. Die Tiere lassen die Erfahrungen des Tages Revue passieren und verinnerlichen so die Wege, die sie erkundet haben und speichern sie im Gehirn.

Die Forscher fanden in der Studie mit vier Ratten weiterhin heraus, dass das Ortszellensystem der Ratten räumliche Informationen speichert und nutzt, so wie es auch bei einem Navigationssystem mit Landkarten der Fall ist. Die optimale Route von A nach B wird berechnet, ohne das der Weg schon einmal gegangen wurde.

Die Forscher können diese Ergebnisse auch auf das menschliche Gehirn übertragen und sich aufgrund dieser Studie einiges besser erklären. Auch beim Menschen befinden sich im Gehirn Ortszellen, die zum Beispiel bei Menschen mit Alzheimer oder Demenzerkrankungen gestört sind. Ist dies der Fall, so finden die Menschen nicht mehr den richtigen Weg nach Hause und Desorientierung tritt ein. Auch bei normalen Alterungsprozessen ist diese Schädigung des Gehirns zu beobachten.