Rauchstopp hilft auch der Psyche

Von Dörte Rösler
20. Februar 2014

Wenn psychisch Kranke eine Therapie beginnen, sollten sie nach landläufiger Meinung nicht zusätzlich belastet werden.

Selbst bei stationärer Aufnahme tolerieren die Ärzte zum Beispiel das Rauchen. Dabei zeigt eine neue Meta-Studie, dass die Patienten auch psychisch vom Rauchstopp profitieren könnten.

Integration von Raucherentwöhnung in Psychotherapie

Als Basis für ihre Analyse nutzten die Wissenschaftler der Uni Birmingham insgesamt 26 internationale Studien, die sich mit den Auswirkungen der Nikotin-Abstinenz auf Depressionen, Angststörungen und andere psychische Probleme befassten. Egal ob die Teilnehmer in Therapie waren oder nicht - spätestens sechs Wochen nachdem sie mit dem Rauchen aufhörten, fühlten sie sich psychisch besser.

Die Ursachen vermuten Wissenschaftler in dem positiven Effekt, sich von einer Abhängigkeit befreit zu haben. Deshalb empfehlen sie, die Raucherentwöhnung in die reguläre Behandlung von psychiatrischen Patienten zu integrieren - statt die Kranken mit einer Rauch-Erlaubnis vermeintlich zu schonen. Außerdem schwäche Nikotin die Wirkung einiger Psychopharmaka ab.

Zusammenhang zwischen Rauchstopp und seelischem Befinden

Die Wissenschaftler geben allerdings zu, dass die Kausalität von Rauchstopp und seelischem Aufwind noch nicht hinreichend belegt ist. So könnten Ursache und Wirkung auch andersherum sein: erst die gute Stimmung nach einem Therapieerfolg liefert die nötige Energie, um mit dem Rauchen aufzuhören.