Rauchverbot auch auf der Bühne - Ärger in Spanien um Neuinszenierung von "Hair"

Spaniens Inszenierung des Musicals "Hair" soll ohne Rauch über die Bühne gehen

Von Ralph Bauer
17. Februar 2011

Reichlich Wirbel gibt es um eine spanische Neuinszenierung des Musicals "Hair". Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll den Darstellern auf der Bühne das Rauchen verboten werden. Ein entsprechendes Schreiben sei den Machern des Stückes zugegangen mit einer Strafandrohung von bis zu 10.000 Euro. Hintergrund ist ein neues Gesetz auf der iberischen Halbinsel, welches seit Jahresanfang das Rauchen in öffentlich zugänglichen Räumen verbietet.

Der Kommentar des Musical-Produzenten

Spaniens Leire Pajín begründete den Schritt damit, dass es überhaupt nicht notwendig sei, auf offener Bühne zu rauchen. Sie baue auf das Talent der Kulturszene "das Rauchen zu simulieren". Musical-Produzent Roger Peña konterte, die offizielle Aufforderung sei "närrisch und lächerlich". Dann könne man auch bald Filme mit Humphrey Bogart verbieten, fügte er an. "Hair" spiele nun einmal in einer Zeit, wo geraucht wurde.

Was wurde geraucht?

Dabei räumte er auch gleich mit einer lange gehegten Legende aus. Demnach sollen die Darsteller des Originalmusicals auf der Bühne gekifft haben. Dies bestritt Peña gegenüber der "SZ" - in dem Musical seien weder Hasch- noch nikotinhaltige Zigaretten geraucht worden, sondern lediglich eine eigens angefertigte Kräutermischung aus Zitronengras, Basilikum und Nussbaumblättern.