Rechtes Nasenloch bei Brieftauben besonders wichtig für Navigation

Von Ralph Bauer
23. Februar 2011

Immer der Nase nach: Diesen Spruch nehmen Brieftauben wörtlich. Bei der Orientierung der Vögel spielen Düfte und speziell das rechte Nasenloch offenbar eine tragende Rolle. In einem Versuch wiesen deutsche und italienische Ornithologen nach, dass Tauben deutlich schlechter navgieren können, wenn dies verschlossen ist.

In dem Versuchsaufbau blockierten sie einer Gruppe von Vögeln das linke, einer anderen das rechte Nasenloch. Mittels GPS-Sender konnten sie dann den Flugweg der Tauben in der Toskana verfolgen. Die Tiere mit verschlossenem rechten Nasenloch machten deutlich öfter Pausen und flogen nicht so geradlinig zum rund 40 Kilometer entfernten Ziel wie ihre Kollegen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass sie bei den Pausen die Informationen über die Umgebung gewannen, welche ihnen beim Riechen fehlte, vermuten die Forscher.

Der Versuch legt nahe, dass über das rechte Nasenloch aufgenommene Gerüche in der linken Gehirnhälfte eine wichtige Rolle bei der Orientierung spielen. Wie dies genau funktioniert ist jedoch noch offen.