Reifer Holunder - Roher Verzehr der Beeren kann Vergiftungen auslösen

Die giftigen Inhaltsstoffe des Holunders können durch Erhitzen ausgemerzt werden

Von Viola Reinhardt
1. September 2009

Endlich beginnt die Holunder-Ernte. Nachdem der Holunder in den vergangenen Wochen seinen betörenden Blütengeruch verströmt hat, sind die schwarzen Beeren nun reif zum Pflücken und Einkochen.

Giftige Inhaltsstoffe

Beim Einsammeln sollte man es jedoch vermeiden die Beeren gleich an Ort und Stelle zu verzehren, da das Wildobst giftige Inhaltsstoffe aufweist, die nur durch ein Erhitzen zerstört werden können. Bevorzugter Wachstumsort des Schwarzen Holunders sind Flussufer, Feldhecken oder auch Waldränder.

Für Sammler gilt es allerdings einige Tipps zu beachten, damit man statt einer Vergiftung nur die hervorragenden Eigenschaften des Holunders zu spüren bekommt. Wichtig ist es, die Erntezeit dann zu beginnen, wenn sich alle Beeren einer Dolde als reif aufzeigen.

Die Dolden können dann komplett mit den schwarzen Holunderbeeren abgeschnitten und in der heimischen Küche zu Saft, Gelee oder Sirup verarbeitet werden. In der Kombination mit Zwetschgen oder Äpfel schmecken die Produkte des Holunders übrigens gleich noch mal so gut.

Mögliche Vergiftungserscheinungen bei Verzehr von unreifen Pflanzenteilen

Beachten sollte man bei der Verarbeitung, dass weder unreife Früchte noch Samen oder grüne Teile der Pflanze mit verarbeitet werden, da diese das giftige Glycosid Sambunigrin enthalten. Dieser giftige Bestandteil des Schwarzen Holunders kann bei einem rohen Verzehr Durchfall, Erbrechen und Magenbeschwerden auslösen.

Aus diesem Grund sollte man nicht nur auf die Auslese der giftigen Bestandteile achten, sondern die Holunderbeeren nur nach einem Erhitzen zu sich nehmen, da durch das Kochen der Giftstoff ausgelöscht wird.