Rekonstruktion einer Ursprache dank neuer Software

Von Max Staender
13. Februar 2013

Für Linguisten ist die Rekonstruktion einer Ursprache oft mühevolle Handarbeit, wenn man nicht über umfangreiche schriftliche Aufzeichnungen der entsprechenden Sprache verfügt.

Forscher der University of British Columbia in Vancouver haben nun ein neues und vielversprechendes Verfahren entwickelt, mit dem sie den Ursprung von Wörtern per Software finden können. Bislang haben sie ihre Methode mit Wörtern aus verschiedenen austronesischen Sprachen getestet, welche von rund 300 Millionen Menschen im pazifischen Raum gesprochen werden. Die Software wurde mit über 142.000 Wörter aus 637 Sprachen sowie Ausspracheregeln und einem Sprachstammbaum gefüttert.

Anschließend berechnet der Computer die Wahrscheinlichkeiten für eventuelle Klangveränderungen von einzelnen Wörtern, wie sie im Zuge der Sprachevolution vor sich gingen. Die Software kann somit aus Wörtern der Gegenwart das gemeinsame Ursprungswort der austronesischen Sprachfamilie automatisch ableiten.

Selbst mit der relativ hohen Trefferquote von 85 Prozent haben sich die Forscher noch nicht zufrieden gegeben, sodass das neue Verfahren in Zukunft weiter optimiert werden soll.