Schmatzen als Vorstufe zur Sprache

Von Ingo Krüger
5. Juni 2012

Schmatzen könnte die Grundlage der menschlichen Sprache sein, das vermuten Primatenforscher. Für eine Studie untersuchten Wissenschaftler aus den USA und Österreich das Verhalten von Makaken, einer Affengattung, die vor allem in Asien beheimatet ist. Die Tiere führen Mundbewegungen aus, die auch heute noch bei Menschen vorkommen.

Makaken benutzen bewusst die Schmatzlaute, um sich mitzuteilen. Es handelt sich dabei nicht um zufällige Laute wie Grunzen oder Knurren. Die Forscher gehen daher davon aus, dass das Schmatzen eine Vorstufe der Sprache sein könnte. Die Affen sind auch in der Lage, die Lippen- und Kehlbewegungen auszuführen, die für das Sprechen erforderlich sind.

Das Schmatzen erfolgt vor allem dann, wenn sich die Tiere wohlfühlen, etwa bei der Begegnung mit der Mutter. Wichtiger als das Geräusch, so die Wissenschaftler, sei jedoch die Mimik, die Koordination von Zunge, Lippen und Kiefer. Röntgenanalysen ergaben, dass der Bewegungsrhythmus des Lippenschmatzens von Makaken im gleichen Bereich liegt wie die Silbenproduktion von Menschen. Sie unterscheiden sich damit eindeutig von einfachen Kaubewegungen.