Unabhängige Jury erklärt "Sozialtourismus" zum Unwort des Jahres

Von Melanie Ruch
15. Januar 2014

Seit Deutschlands Grenzen für Arbeitnehmer aus dem Osten Europas geöffnet wurden, sprechen Politiker und Medien von drohendem "Sozialtourismus". Gemeint ist damit, dass unqualifizierte Zuwanderer die Grenzöffnung ausnutzen könnten, um vom deutschen Sozialsystem zu profitieren.

Diskriminierender Begriff

Nun wurde das Wort "Sozialtourismus" von einer unabhängigen Jury in Darmstadt zum Unwort des Jahres 2013 gewählt. Das Wort sei diskriminierend und mache Stimmung gegen Zuwanderer. Die Zusammensetzung der beiden Wörter "sozial" und "Tourismus" suggeriere, dass die Zuwanderer aus reinem Vergnügen nach Deutschland reisen würden, nur um das Sozialsystem auszunutzen, so die Begründung der Jury.

Neben "Sozialtourismus" wurden auch einige weitere Wörter mit dem gleichen Zusammenhang in die Liste der Unwörter aufgenommen. So zum Beispiel "Armutszuwanderung".