REM-Schlaf-Verhaltensstörungen - Betroffene schreien, treten und leiden oft unerkannt an Parkinson

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2012

Jeder kennt Albträume und viele Menschen sind schon einmal aus einem unangenehmen Traum hoch geschreckt. Es gibt jedoch auch Menschen, die beinahe jede Nacht schreien und um sich treten und dennoch nicht zu wecken sind. Bei diesem Phänomen spricht man von einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung.

Während des REM-Schlaf werden die Patienten trotz festem Schlaf so aktiv, dass sie regelrecht gewalttätig werden und dadurch sich selbst und ihren Partner verletzen können. Doch nicht nur die Gefahr der Schläge und Tritte ist das Problem, sondern auch die Erkenntnis der Forscher, dass die Patienten mit dieser Störung hierbei oft das erste Symptom einer weiteren neurologischen Störung zeigen.

In Untersuchungen wurde deutlich, dass die nächtlichen Handgreiflichkeiten das Frühstadium von Parkinson ankündigen können. In einem Schlaflabor wurde bei 54 Menschen die REM-Schlaf-Verhaltensstörung festgestellt. Bei 61 Prozent zeigten weitere Tests, dass die Betroffenen bereits auffällige Riechstörungen zeigten. Dieser Verlust des Geruchssinn gilt als frühes Symptom von Parkinson. Doch auch weitere bildgebende Verfahren zeigten, dass die nächtlichen Attacken als Frühsymptom wahrgenommen werden sollten.

Bei Betroffenen nahmen innerhalb von nur drei Jahren die Dopamintransporter-Proteine im Gehirn ab und zwar um 20 Prozent. Bei gesunden Menschen wurde nur ein Rückgang von acht Prozent ermittelt.