Resistenter Malaria-Erreger weniger gefährlich als angenommen
Plasmodium falciparum wird nur dann immun, wenn an fünf Genen die passenden Mutationen stattfinden
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Die Erreger in den Tieren - die sogenannten Plasmodien - werden in den Blutkreislauf des Menschen abgegeben und lösen die Malaria aus.
Eine Unterform der Infektion hat den Ärzten in der jüngsten Vergangenheit große Sorgen bereitet. Es hatte sich gezeigt, dass der Erreger "Plasmodium falciparum" teilweise eine Resistenz gegen das Standardmedikament entwickelt hatte.
Immunität durch fünf Mutationen
Nun fürchteten die Ärzte weltweit, dass diese Unterform der Plasmodien sich ausbreiten könnte und damit Malaria noch gefährlicher wird. Genaue Analysen zeigen nun jedoch, dass die Gefahr kleiner als gedacht ist.
Forscher fanden heraus, dass Plasmodium falciparum nur dann immun wird, wenn gleich an mehreren Genen die passenden Mutationen stattgefunden haben. Am Anfang dachte man, es ginge nur um ein Gen, was die Gefahr für eine Ausbreitung deutlich größer gemacht hätte. Doch es müssen insgesamt fünf Mutationen auftreten.
Für diese Erkenntnis hatten Forscher das Erbgut von insgesamt 1.612 Erregern analysiert. In jedem Erreger mit Resistenz war das Gen "kelch13" mutiert.
Geringe Ausbreitung der resistenten Form
Diese Mutation allein reichte jedoch nicht für die Immunität. Vier weitere Genvarianten mussten vorliegen. Welche Funktion all diese Gene erfüllen, kann man aber noch nicht sagen.
Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Malariaerreger von den Genmutationen nicht nur profitieren. Zwar werden sie auf diese Weise resistent gegen die Standardtherapie, doch gleichzeitig sinkt durch die Veränderung der Energieumsatz im Erreger.
Die Plasmodien sind also weniger fit und können sich daher schlechter vermehren. Das wiederum senkt die Gefahr einer Ausbreitung. Die neuen Erkenntnisse decken sich mit den aktuellen Erfahrungen aus der Praxis. Bisher hat sich die resistente Form kaum ausgebreitet.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61529/Malaria-Artemisinin-Resistenz-erfordert-Gen-Kombination Abgerufen am 23. Januar 2015