Reste der alten Stadtmauer von München aus dem 15. Jahrhundert beim Viktualienmarkt freigelegt

Nachdem Münchens alte Stadtmauer im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, fand man nun Überreste

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
7. Februar 2011

Archäologen haben jetzt gut erhaltene Grundmauern von der alten Stadtmauer von München aus dem 15. Jahrhundert an der Westenrieder Straße freigelegt, so auch auf dem Grundstück am Sedlmayr die Grundmauern eines viereckigen Turmes.

Bei dem Fund handelt es sich um sogenannte Buckel-Quadersteine, die 60 bis 80 Zentimeter lang sind und aus der Zeit der Hussitenkriege (1420 - 1434) stammen. Zu der damaligen Zeit unternahmen Anhänger des böhmischen Reformators Jan Hus öfters Feldzüge auch nach Bayern, so dass man sich durch die Stadtmauer schützen wollte. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts hat man aber die alte Stadtmauer abgerissen.

Neben dem jetzigen Fundort wurde im Jahr 1826 die erste Synagoge in München gebaut, die aber nach dem größeren Neubau 1889 in der Maxburgstraße abgerissen wurde. Danach wurde ein Bürgerhaus gebaut, das aber im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde und dann als Parkplatz genutzt wurde. Jetzt will dort die Baywobau, die das Grundstück von der Stadt im letzten Jahr erwarb, ein Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Läden, sowie auch zwei Büros bis zum nächsten Jahr fertigstellen.