Revolution in der künstlichen Befruchtung: Eizelle von zwei Spenderinnen genutzt

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2012

In den USA ist es nun zum ersten Mal gelungen, eine ganz besondere Eizelle künstlich zu befruchten. Die Eizelle stammte nicht etwa von einer Frau, sondern bestand aus einzelnen Teilen der Eizellen von zwei verschiedenen Damen.

In einem ersten Schritt waren aus den einzelnen Keimzellen die Zellkerne entnommen wurden. Zusammengeführt wurden sie dann mit Sperma befruchtet. Dies wird in der Medizin als Spindel-Transfer bezeichnet.

Die so entstandenen Embryonen waren ersten Untersuchungen zufolge völlig gesund. Trotz der unterschiedlichen Spenderinnen konnte man keine Defekte im Erbgut erkennen.

Das Verfahren ist jedoch mit einer geringen Erfolgschance versehen. Die Forscher benötigten insgesamt 65 Versuche, damit vier Embryonen entstehen konnten.

Das Verfahren wurde bereits im Jahre 2009 bei Primaten getestet. Damals hatte die Befruchtung ebenfalls funktioniert. Da man die Eizellen auch einsetzte, kamen am Ende vier Affenkinder zur Welt, die jeweils zwei genetische Mütter hatten. Sie alle waren gesund und zeigten keine genetischen Besonderheiten.

Allerdings sind die Forscher im aktuellen Test mit Menschen noch nicht so weit gegangen, die befruchteten Zellen in eine Empfängerin einzusetzen. Echte Kinder der In-vitro-Fertilisation werden also noch nicht daraus entstehen. Ob solcher Nachwuchs jemals zustande kommen wird, muss auch aus ethischer Sicht kritisch betrachtet werden. Immerhin hat ein solches Kind dann rein genetisch gesehen mehr als zwei Eltern.