Rheumapatienten bleiben beruflich länger aktiv

Von Dörte Rösler
17. Januar 2014

Vor zehn Jahren galt die vorzeitige Pensionierung für Rheumapatienten als Schicksal. Durch bessere Therapien können jedoch immer mehr Betroffene bis zur regulären Rente im Beruf bleiben. 1997 gingen acht Prozent der Betroffenen bereits zwei Jahre nach der Diagnose in Ruhestand. Heute sind es zwei Prozent.

Analyse von Daten

Um den Einfluss der verbesserten Therapiemöglichkeiten auf die Arbeitsfähigkeit zu prüfen, haben Wissenschaftler der Uni Heidelberg die Daten aus der Dokumentation von Rheumazentren analysiert. Demnach konnte bei allen rheumatoiden Erkrankungsformen eine längere Erwerbstätigkeit erreicht werden: von der rheumatoiden Arthritis über den systemischen Lupus erythematodes bis zu Spondylitis ankylosans.

Rückgang der Frührentner

Seit 1997 sank die Arbeitsunfähigkeitsdauer bei Beschäftigten mit rheumatoider Arthritis um 63 Prozent. Im Vergleich: Bei der Gesamtheit der gesetzlich Versicherten reduzierte sich die Zeit nur um 3 Prozent. Auch die Zahl der Krankheitsepisoden ging um rund ein Drittel zurück.

Weniger Anträge

Bei den Erwerbsminderungsrenten gingen laut Studie drei bis acht Prozent weniger Anträge ein. Fünf Jahre nach der Diagnose arbeiten noch 90 Prozent der Betroffenen. Vor allem Frauen mittleren Alters profitieren von den neuen Kombi-Therapien. Zugleich kritisieren die Studienautoren, dass nur jeder zweite Antragsteller für eine Frührente in den vorhergehenden Jahren stationäre Leistungen erhalten habe. Mit einer konsequenten Therapie ließe sich die Zahl der Frührentner weiter senken.