Rheumatologie: Der Fachbereich ist in Deutschland fest etabliert

Von Cornelia Scherpe
20. September 2013

Die Medizinwelt ist so komplex, dass es verschiedene Fachbereiche gibt, die sich auf einzelne Gebiete spezialisiert haben. So gibt es beispielsweise auch die Rheumatologie als eigene Fachrichtung. Rheumatologen kümmern sich ausschließlich um die chronischen Gelenkentzündungen, die bei Rheuma und all ihren Unterformen auftreten.

Rheumatologie fristet keine Nischen-Dasein mehr

Lange Zeit führte die Rheumatologie in Deutschland allerdings eine Art Nischen-Dasein. Viele Patienten wussten nicht einmal, dass es einen solchen Facharzt für ihre Beschwerden gibt und viele Ärzte haben sich beim Studium nicht auf diesen Fachbereich spezialisiert, da es sich kaum lohnte, eine solche Praxis zu eröffnen. Dieses Bild hat sich gewandelt. Heute gibt es rund 600 Rheumatologen, was ein guter Anstieg ist. Doch noch immer ist das für alle Betroffenen in Deutschland zu wenig.

1.200 Rheumatologen werden in Deutschland laut Experten benötigt

1.200 Rheumatologen wären laut Experten nötig, damit eine flächendeckende Versorgung gewährleistet wäre. Die dennoch bessere Situation zeigt sich auch beim Blick in den aktuellen Report der Arzneiverordnung. Medikamente gegen Rheuma sind inzwischen recht weit oben, wenn es um eine Rangliste des Umsatzes geht. Allerdings wurde auf dem diesjährigen Kongress in Mannheim auch darüber gesprochen, dass es noch immer so einige Baustellen gibt. Zum Beispiel beim Thema "Forschung" gilt es immer noch viel zu tun.

Es gibt im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland noch immer zu wenige Studien, die sich konsequent mit der Erforschung des Rheumas beschäftigen. Dabei geht es sowohl um die Erkundung der Prozesse hinter dem Leiden als auch um die Entwicklung von Medikamenten und alternativen Therapien.

Krankenkassen tragen nur Teil-Leistungen bei Rheumaerkrankung

Ein weiterer Kritikpunkt des Kongresses war, dass rund 50 Prozent aller Menschen mit Rheuma noch immer off-label therapiert werden müssen. Das zeigt, dass viele Methoden zur Behandlung von den Krankenkassen noch nicht getragen werden. Das sollte sich in Zukunft noch ändern, damit die Rheumatologie vollkommen aus der Nische herauskommt.