Riesenpandas bevorzugen alte Wälder

Alte Waldgebiete bieten Riesenpandas vermutlich Vorteile bei der Ernährung und Fortpflanzung

Von Jana Treber
18. Januar 2011

Riesenpandas fühlen sich in alten Wäldern wohler als in neuen Waldgebieten. Dies zeigen Untersuchungen, deren Ergebnisse in Biology Letters erschienen. Herausgeber der Zeitschrift ist eine britische Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege, The Royal Society.

Der Riesenpanda gehört mit einem abnehmenden Bestand von derzeit etwa 1.600 wild lebenden Tieren zu den bedrohten Tierarten. Ungefähr 300 Bären leben zur Zeit in Tiergärten.

Wissenschaftler haben sich vier Jahre lang mit den Riesenpandas beschäftigt. Sie verfolgten ihre Spuren in den Bergen der chinesischen Provinz Sichuan. Dabei notierten sie, in welchem Waldgebiet sie Bewegungen der Bären lokalisieren konnten. Zertrampelte Pflanzen und die Hinterlassenschaften der Pandas wiesen ihnen den Weg.

Vorzüge bei Ernährung und Fortpflanzung

Wie bereits vermutet, hielten sich die Riesenpandas besonders gerne an Orten auf, an denen Bambus, ihre Hauptnahrungsquelle, wuchs. Allerdings bevorzugten sie ebenfalls Wälder mit bereits voll ausgebildeter Vegetation. Junge Pflänzchen scheinen sie nicht so sehr zu interessieren, denn Wälder, in denen vorrangig junge Vegetation zu finden ist, mieden sie.

Warum die Bären sich lieber in älteren Wäldern aufhalten, konnten die chinesischen Forscher nicht herausfinden. Eventuell hängt es mit der Nahrung und der Fortpflanzung der Riesenpandas zusammen. Zum einen ist vielleicht alter Bambus sättigender, zum anderen können die Weibchen in den hohlen Bäumen ihre Nester für die Jungen bauen.

Für die Forscher ist diese neue Entdeckung sehr wichtig. Können doch nun die Wälder vorrangig geschützt werden, in denen Pandas leben. Ob das Fällverbot verlängert wird, dass vor zehn Jahren im Lebensraum der Riesenpandas durchgesetzt wurde, wird derzeit diskutiert.