Risiko auf eine Fettleber - Gentest könnte Risikogruppen bestimmen

Weil eine bestimmte Mutation Menschen anfälliger für eine Fettleber macht, wollen Forscher nun einen Gentest entwickeln

Von Cornelia Scherpe
7. Juli 2015

Bei einer Fettleber lagert sich immer mehr Fettgewebe rund um das Organ an und beeinträchtigt nach und nach die Funktion. Die Krankheit ist chronisch, verläuft dabei aber so schleichend, dass viele Betroffene lange nichts von ihrer Fettleber wissen. Mit der Zeit steigt jedoch das Risiko auf eine lebensbedrohliche Leberzirrhose und auch Krebs kann die Folge sein.

Genetische Veranlagung spielt eine Rolle bei der Entstehung einer Fettleber

Für die Medizin ist es daher sehr wichtig, eine Fettleber so früh wie möglich zu erkennen, um Betroffenen sinnvoll zu helfen. Allgemein kann man zwar sagen, dass der individuelle Lebensstil bei der Entstehung die größte Rolle spielt, doch auch die genetische Veranlagung sollte nicht außer Acht gelassen werden. Forscher haben herausgefunden, dass es ein Gen gibt, das einen Menschen besonders anfällig für die Fettleber macht.

Die Wissenschaftler untersuchten 500 Personen, die aus Mitteleuropa kamen und bereits bedenkliche Leberwerte hatten. Interessanterweise zeigten viele Jugendliche aus der Studie eine Veränderung im Gen "PNPLA3".

Die Vermutung, dass genau dieses Gen für die Fettleber eine Rolle spielt, gibt es schon seit einiger Zeit. Die aktuelle Studie untermauert die Theorie damit weiter.

Laut der Forscher spielte es für die Gefahr der Kinder keine Rolle, ob sie das veränderte Gen von nur einem Elternteil vererbt bekommen hatten, oder ob sowohl Vater als auch Mutter ebenfalls Träger des Gens waren. Allein das Vorhandensein der Mutation erhöhte schon das Risiko auf eine Fettleber.

Vor allem Zuckerkonsum fördert die Entstehung einer Fettleber

Die Forscher betonen aber auch, dass die Genmutation nicht zwangsläufig zu einer Fettleber führt. Vor allen Dingen der Konsum von Zucker fördert die Störung im Fettstoffwechsel und damit die Krankheitsentstehung. Träger der Mutation sind allerdings deutlich anfälliger.

Daher wollen die Forscher einen Gentest entwickeln, um durch die Genanalyse schneller zu ermitteln, wer zur Risikogruppe gehört. Bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt, könnte der Test in Zukunft helfen, für Betroffene frühzeitig Präventionsmaßnahmen anzubieten.