Risiko auf Gebärmutterhalskrebs - bald soll es einen einfachen Test für zuhause geben

Die Früh- und Typbestimmung von auffälligen Befunden sollen eine schnelle Therapie ermöglichen

Von Cornelia Scherpe
26. Oktober 2011

Je nach genetischer Veranlagung und Lebensführung besitzt jeder Mensch ein anderes Krebsrisiko. Wie hoch es genau ist, kann eigentlich nur der Facharzt vor Ort bestimmen. Bald soll es für Frauen aber möglich sein, ihr eigenes Risiko auf Gebärmutterhalskrebs von daheim aus zu ermitteln.

Aus dem Test soll ablesbar sein, ob man sich mit dem "Humanen Papilloma Virus", kurz HPV, infiziert hat. Der Virus existiert in verschiedenen Subtypen. Einige der Varianten gelten als enorme Risikofaktoren für Krebs im Gebärmutterhals.

Früh- und Typbestimmung

Der Test soll nicht nur bestimmen können, ob eine HPV-Infektion vorliegt, sondern auch um welchen Typen es sich handelt. Damit könnten Frauen regelmäßig ohne Arztbesuch ihr Risiko bestimmen und bei einer Infektion sofort zum Gynäkologen gehen.

Durch den Selbstabstrich kann in kleineren Intervallen kontrolliert werden, was eine Früherkennung möglich macht und so dank schneller Therapie die Krankheitsverläufe verbessern sollte. Eine erste Studie zeigt sehr gute Ergebnisse. Bei 101 Frauen hatten die Ärzte nichts auffälliges entdeckt, 55 dagegen hatten bedenkliche Zellbefunde. Der behandelnde Gynäkologe stellte bei bei 76 Prozent der Frauen mit auffälligen Befund HVP fest, bei den übrigen immerhin noch bei 40 Prozent.

Studie zum Selbsttest

Ohne die Probandinnen über die medizinischen Ergebnisse vor Ort aufzuklären, wurden sie in zwei Gruppen geteilt und gebeten, den Selbsttest daheim durchzuführen. Es zeigte sich, dass der Test zuverlässig sagen konnte, in welche Gruppe eine Frau gehörte. Die Genauigkeit lag bei den Frauen mit HPV und auffälligem Befund bei 84 Prozent und bei denen mit HPV aber unauffälligem Befund bei 91 Prozent.