Risiko für einen Herzinfarkt lässt sich im Urin erkennen
Urin- und Nierenwerte geben neuen Forschungsergebnissen zufolge guten Aufschluss über das Risiko auf Herzleiden
Es gibt einige Risikofaktoren, die bei einem Menschen die Gefahr auf einen Herzinfarkt nach oben treiben. Dazu zählen Klassiker wie
- Rauchen oder
- Übergewicht.
Dennoch lässt sich auch mit einer genauen Analyse der individuellen Lebensgewohnheiten nur ein ungefähres Risikoprofil erstellen. Forscher wollten ein genaueres System entwickeln und haben versucht, die tatsächliche Gefahr im Urin abzulesen. Dabei zeigte sich, dass die Nierenwerte eine recht genaue Aussage darüber zulassen, wie es um das Herz steht.
Urinanalyse mit besonderem Blick auf eGRF- und ACR-Werte
Die Forscher untersuchten den Urin von mehr als 600.000 Menschen, die zu Beginn der Studie als gesund galten. Die Männer und Frauen hatten aber gemessen an ihrem jeweiligen Lebensstil ein unterschiedliches Risiko für Herzinfarkte. Man hatte also bewusst eine gut gemischte Gruppe gebildet.
Innerhalb von fünf Jahren wurde immer wieder Urin der Teilnehmer analysiert und dabei besonders auf die Werte "eGFR" und "ACR" geachtet. Beides sind wichtige Marker für die Nierenfunktion.
Innerhalb des Studienzeitraumes kam es zu
- 10.605 tödlichen Herzinfarkten,
- 6.000 Fällen von KHK (koronare Herzkrankheit) und
- 2.000 Herzinsuffizienzen.
Außerdem traten mehr als 4.000 Schlaganfälle auf, was ebenfalls zeigt, dass hier Gefäßprobleme vorlagen.
Eindeutiger Zusammenhang zwischen Nierenwerten und Herzleiden
Die Forscher schauten nun nach, ob es es einen Zusammenhang zwischen all diesen Ereignissen und den immer wieder gemessenen Urinwerten der Teilnehmer gegeben hatte. Und tatsächlich war dies nicht zu übersehen.
War der eGFR-Wert zu niedrig und der ACR-Wert zu hoch, handelte es sich um eine Hochrisikogruppe. War nur einer der beiden Werte jenseits der Norm, bestand noch immer ein Risiko, jedoch ein kleineres.
Die Urinanalyse war insgesamt aussagekräftiger als die Erhebung der Lebensumstände. Schlechte Nierenwerte im Urin waren demnach ein größerer Risikofaktor als das Rauchen oder Bluthochdruck.
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