Risiko Rauchen nach der OP? Wissenschaftler wertet Studien aus

Von Katharina Cichosch
7. Mai 2012

Für eine optimale Wundheilung nach der Operation wird ein Rauchstopp empfohlen - starke Raucher, denen dies nicht möglich ist, sollten ihren Konsum zumindest deutlich einschränken. Dabei sind die Angaben häufig allgemein gehalten; spezifische Angaben darüber, in welchem Zeitraum und in welchem Umfang auf Nikotin verzichtet werden soll, gibt es selten.

Der dänische Arzt und Wissenschaftler Dr. Lars Tue Sörensen von der Universität in Kopenhagen wertete jetzt insgesamt 140 bereits vorhandene Studien zum Zusammenhang zwischen Rauchen und postoperativen Komplikationen aus. Dabei zeigte sich, dass sowohl aktive Raucher wie auch ehemalige Raucher ein deutlich erhöhtes Risiko hatten, Wundheilungsstörungen zu erleiden.

Besonderes Augenmerk legte der Wissenschaftler auch auf die Frage, inwiefern ein kurzfristiger Rauchverzicht überhaupt nennenswerte Besserungen in Bezug auf die Wundheilung zeigen konnte. Tatsächlich konnte hier bei Auswertung relevanter Studien kein eindeutiger Zusammenhang nachgewiesen werden. Zwar reduzierte sich bei einem Rauchstopp das Risiko, beispielsweise an Wundinfektionen zu erkranken. Dieser positive war jedoch nur bei einem mehrwöchigen Rauchverzicht auch bereits im Vorfeld einer OP nachweisbar. Zudem wies der Wissenschaftler darauf hin, dass die ausgewerteten Studien keinesfalls eindeutig seien. So unterlägen Raucher in ihrem Lebensstil in vielen Fällen weiteren Gesundheitsrisiken, die nicht unmittelbar ausschließlich auf den Nikotinkonsum zurückzuführen seien. Weil der Effekt kurzfristiger Maßnahmen nicht unbedingt eindeutig nachzuweisen ist, plädierte Sörensen für rechtzeitige Prävention gegen Rauchen.