Risiko Sportsucht: Wenn das Fitnesstraining krankhaft wird

Von Nicole Freialdenhoven
22. November 2013

Einer Studie zufolge sind von 1000 befragten Menschen etwa 50 sportsüchtig: Das bedeutet, dass sie ihre sportlichen Aktivitäten nicht mehr unter Kontrolle haben, sondern exzessiv Sport treiben und gar nicht mehr damit aufhören können. Warnsignale des Körpers werden dabei überhört oder verdrängt. Als erstes Warnzeichen betrachten Experten ein Schuldgefühl, das schon auftritt, wenn ein Hobbysportler einen Tag lang keinen Sport treibt. Später folgen klassische Entzugserscheinungen wie Unruhe und Gereiztheit, wenn das Hobby nicht ausgeübt werden kann.

Bislang ist das Phänomen der Sportsucht noch wenig erforscht. Psychologen ordnen es in die Kategorie der Verhaltenssüchte ein, zu denen auch Sexsucht oder krankhafte Lust am Shopping gehören. Unter den Sportsüchtigen befinden sich Ausdauersportler, die exzessiv trainieren, ebenso wie Extremsportler, die stets dem nächsten Adrenalinkick nachjagen oder Kraftsportler, die regelrecht süchtig danach sind, immer dickere Muskeln heranzuzüchten.

Männer und Frauen gleich häufig betroffen

Männer und Frauen sind dabei etwa gleich häufig betroffen. Bei den Männern steht meist exzessive Ausdauer im Vordergrund, während es den Frauen um einen schlanken, straffen Körper geht. Sie treiben exzessiv Fitness weil sie Angst haben, sie können sonst zunehmen. Häufig wird Sportsucht auch gemeinsam mit Essstörungen festgestellt, zum Beispiel wenn Magersüchtige stets Sport treiben wollen, um weiter abzunehmen.