Sportsucht und Sportsuchtgefährdung - wenn sich alles nur noch ums Training dreht

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
1. August 2013

Wer Sport treibt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes und fühlt sich dementsprechend wohl - Sport macht glücklich, das haben bereits zahlreiche Studien gezeigt und diejenigen, die sich regelmäßig bewegen, wissen genau, wovon hier die Rede ist. Doch das positive Gefühl kann sich auch ins Negative verwandeln, nämlich dann, wenn der Trainierende nicht mehr genug bekommen kann und an der Sportsucht erkrankt. In diesem Fall kapselt er sich von seinem sozialen Leben ab - es dreht sich alles nur noch um das Training.

Differenzierung zwischen Sportsucht und Sportsuchtgefährdung

Wissenschaftler differenzieren bei der Sportsucht zwischen der tatsächlichen Erkrankung sowie deren Gefährdung. Sportsüchtige müssen sich in ärztliche Behandlung begeben, denn auf eigene Faust kommen sie aus dem Wahn meist nicht raus. Sie würden eher ihre Beziehung scheitern lassen, als mit dem Trainieren aufzuhören, machen auch unter den stärksten Schmerzen und Verletzungen weiter und sind mit dem Ergebnis nie zufrieden.

Sportsuchtgefährdete hingegen trainieren viel, achten dabei jedoch in den meisten Fällen noch auf die Signale ihres Körpers. Nach Angaben von Experten sei es hier oft schwierig, zwischen Gefährdeten und sehr ehrgeizigen Sportlern zu unterscheiden.

Dann gibt es noch die sekundäre Sportsucht bzw. -gefährdung, die bei Menschen auftritt, die zudem an Essstörungen leiden. Auch wenn sie eine durchtrainierte, schlanke Figur aufweisen, sehen sie sich selbst immer noch zu dick und wollen dagegen mit viel Sport und wenig Essen angehen.

Sportwissenschaftler bedauern, dass die Krankheit "Sportsucht" noch zu wenig Beachtung findet und nicht ernst genug genommen wird, dabei kann sie schlimme Folgen mit sich bringen.

Wie es zu dieser Erkrankung kommt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich; oftmals spielen Zwangsstörungen, Perfektionismus oder auch ein geringes Selbstwertgefühl eine Rolle.