Russe verändert Kleingedrucktes eines Kreditvertrages und düpiert Bank

Von Max Staender
13. August 2013

Die russische Internet-Bank Tinkoff schickte Dmitri Agarkow ungefragt ein Kreditkartenangebot, dessen aufgelisteten Bedingungen dem Russen überhaupt nicht gefielen. Kurzerhand entschloss sich der 42-Jährige die Konditionen zu seinen Gunsten zu verändern, indem er den Vertrag einscannte und das Kleingedruckte optimierte.

Er strich sämtliche Gebühren, setzte die sonst eher hohen Zinssätze bei Krediten auf Null und erlaubte sich einen unbegrenzt hohen Kreditbetrag. Nachdem er den Vertrag wieder zurückschickte, wurde dieser von den Bankangestellten offensichtlich ungelesen unterzeichnet und damit bestätigt.

Erst nach knapp zwei Jahren wurde die Kreditkarte wegen ausstehender Zahlungen gesperrt, woraufhin Agarkof mit Hinweis auf den Vertrag die Forderungen in Höhe von 1020 Euro zurückwies. Der Anwalt des Mannes betonte vor Gericht, dass die Bank den Vertrag ungelesen unterzeichnete, sodass sein Mandant zumindest einen Teilerfolg erzielte.

Obwohl die Richter den zu zahlenden Betrag auf 430 Euro reduzierten, ging Agarkow erneut in die Offensive und verklagte im Gegenzug das Kreditinstitut auf eine halbe Millionen Euro. Seine Begründung klingt plausibel, da er dem Kleingedruckten außerdem hinzufügte, dass bei Vertragsbruch sehr hohe Strafen drohen.