Sammelklage: Abzocke beim Online-Spiel "Farmville"

"Farmville"-User tappen in Abofallen und geben ungewollt ihre Daten frei

Von Thorsten Hoborn
9. Februar 2010

75 Millionen Facebook Nutzer beackern beim Online-Spiel "Farmville" ihr kleines virtuelles Stück Land. Ziel ist der Bau eines Bauernhofes, auf welchem man durch das Gießen der Pflanzen und Ernten der Felder virtuelles Geld verdienen kann. Doch die idyllische Farmville-Welt ist nicht so harmlos, wie es uns scheint, denn Gründer-Firma Zynga hat ein paar Fallen eingebaut. Verbraucherschützer warnen vor dem Online-Spiel, in welchem dubiose Geschäftspraktiken und Abo-Fallen lauern.

Datenmissbrauch und unerlaubte Konto-Abbuchungen

User müssen, um das Spiel nutzen zu können, schwammigen Datenschutzerklärungen zustimmen, welche der Firma Zugriff auf private Profilinformationen und Fotos erlaubt. Für jeden Nutzer erstellt das Unternehmen ein Profil.

Zusammen mit Browser-Informationen dienen die Daten für gezielte Werbezwecke, was nach deutschem Recht als "unzulässig" gilt. Wer nicht mühselig virtuelles Geld erwirtschaften möchte, kann begehrte Farmelemente auch per Kreditkarte erwerben. Laut New York Times nimmt das Unternehmen damit pro Jahr rund 250 Millionen Dollar ein.

Bisher berichteten Spieler von unerlaubten Konto-Abbuchungen. In den Staaten läuft aktuell eine Sammelklage gegen Facebook und Zynga.