Sauerstoffgabe nach Herzinfarkt nur bei akutem Sauerstoffmangel sinnvoll

Sauerstoffgabe bei Patienten mit Normoxie auch nach Herzinfarkt eher schädlich

Von Nicole Freialdenhoven
25. November 2014

Bei vielen Patienten wird noch im Rettungswagen routinemäßig eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr über Gesichtsmaske oder eine Nasenkanüle gelegt um den Körper zu entlasten. Bei bestimmten Herzinfarktpatienten könnte sich diese gängige Praxis jedoch als kontraproduktiv erweisen, stellte eine australische Studie aus Melbourne nun fest.

Verschlimmerung des Zustandes durch Gabe von Sauerstoff?

Dies betrifft Patienten mit Normoxie, d.h. bei denen der Körper durchgängig mit ausreichendem Sauerstoff versorgt ist. Erhalten diese Patienten nun noch einmal zusätzlichen Sauerstoff, verschlechtern sich die Werte gegenüber Patienten, die keinen zusätzlichen Sauerstoff erhalten hatten.

Die insgesamt 638 Patienten wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet. Bei ihnen war nicht nur der Infarkt selbst stärker, auch kam es häufiger zu weiteren kardiovaskulären Ereignissen.

In Europa wird Sauerstoff schon seit 2012 nur noch bei Patienten mit akutem Sauerstoffmangel (Hypoxie), Kurzatmigkeit und akuter Herzinsuffizienz gegeben. Die neue Studie aus Australien bestätigt nun die Richtigkeit dieser Leitlinien.