Schädel-Hirn-Traumata bei Kleinkindern werden oft nicht erkannt

Das Schütteln von Kleinkindern kann bereits ein Schädel-Hirn-Trauma auslösen

Von Cornelia Scherpe
27. August 2012

Schädel-Hirn-Traumata sind Verletzungen, die man auf den ersten Blick nicht sehen kann. Durch einen Sturz oder Schlag auf den Kopf kann das Gehirn trotz der schützenden Schädelplatten verletzt werden. Je nach Schwere der Verletzung kann es zu kleineren Leiden wie Kopfschmerzen oder auch zu schlimmeren Dingen wie Hirnblutungen kommen.

Gerade der Schädel eines Kindes ist noch nicht so stabil wie der eines Erwachsenen, weshalb ein Schädel-Hirn-Traumata auch bei kleineren Stößen oder starkem Schütteln bereits möglich ist.

Daher ist das Schütteltrauma auch eine häufige Sonderform. Hier kommt es zur Verletzungen, indem das Kind zu stark hin und her bewegt wird, um es zum Beispiel am Schreien zu hindern.

Schütteltraumata bei Kleinkindern werden häufig durch Misshandlungen ausgelöst

Untersuchungen haben gezeigt, dass 25 Prozent dieser Traumata bei Kindern nicht auf einen Unfall zurückgehen, sondern auf eine solche Misshandlung durch Erwachsene. Bei Kleinkindern unter zwei Jahren geht man sogar von 75 Prozent aus.

Das Problem bei diesen Verletzungen ist, dass es äußerlich keine Wunden oder blauen Flecke gibt. So kann ein Kind über Wochen oder Monate misshandelt werden.

Die Kinder klagen höchstens über Kopfschmerzen und Schwindel, doch das kann Verwandte und Freunde verschiedene Ursachen haben und sie denken nicht sofort an ein Schädel-Hirn-Traumata. Oft klagen die Kinder auch überhaupt nicht über Symptome, da sie noch nicht sprechen können, sondern wirken nur apathisch und müde.

Manche erbrechen auch oder zeigen Körperkrämpfe. So kommt es, dass von allen betroffenen Kindern nur gut 25 Prozent auch wirklich die entsprechende Diagnose vom Kinderarzt bekommen. Dort kann mittels Bildgebung herausgefunden werden, ob das Hirn verletzt worden ist.