Schädigung durch Mangelernährung - Darmflora regeneriert sich nur langsam

Von Christine Krusberski
6. Juni 2014

Weltweit sind zwei Milliarden Menschen von Mangelernährung betroffen. Obwohl Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel für das Überleben unterernährter Kinder sorgen, regeneriert sich die Darmflora nur langsam. Trotz Ernährungsumstellung können Gesundheitsprobleme entstehen, die sich nur schwer beheben lassen.

Wachstumsstörungen bei Kindern in Entwicklungsländern

Ein Studienergebnis aus Bangladesch beweist, dass ein dauerhafter Mangel an Nährstoffen zu Schädigungen der Darmflora führt. Eine Nahrungsänderung hilft zwar kurzfristig, doch beseitigt sie die Probleme nicht. Vier Prozent der Kinder in Südasien, in Äthiopien oder im Sudan leiden unter schwerer Mangelernährung. Bei vierzig Prozent der unter Fünfjährigen in Bangladesch kommt es zu Wachstumsstörungen.

Medikamente und nährstoffreiche Lebensmittel senken zwar die Sterberate, doch langfristige Folgeschäden sind kaum absehbar. Die Darmflora benötigt verschiedene Bakterien, um die Gesundheit positiv zu unterstützen. Die Zusammensetzung der Nahrung spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktion des Darms.

Mikroben begünstigen Mangelernährung

Die Wissenschaftler untersuchten zunächst die Darmflora gesunder Kinder und stellten eine Liste mit 24 Bakterienstämmen zusammen, die ein gesundes Darmgeschehen fördern. Anschließend erforschten die Studienleiter die Darmflora von kranken Kindern.

Nährstoffpräparate und speziell zusammengestellte Diäten zeigten wenig Wirkung. Dabei fanden die Forscher heraus, dass bestimmte Mikroben eine Mangelernährung begünstigen.

Verschiedene Darmbakterien tragen zur Schädigung der Darmflora bei. Auch die Zufuhr hoher Kalorienmengen führt nicht zur Regeneration schwer unterernährter Kinder. Trotz Gewichtszunahme erhöhte sich der WHZ-Wert, der das Verhältnis zwischen Gewicht und Größe repräsentiert, nicht. Die Forscher weisen darauf hin, dass der Einfluss bestimmter Bakteriengruppen weiterer Klärung bedarf, um die Ernährungssituation in Entwicklungsländern dauerhaft zu ändern.