Scheidung schmerzt dem Herzen: Gefahr für Infarkte steigt

Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt besonders für Frauen nach einer oder mehreren Scheidungen an

Von Nicole Freialdenhoven
19. Mai 2015

Eine Ehescheidung belastet nicht nur die Psyche, sondern auch das Herz: Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Duke Clinical Research Institute im US-Bundesstaat North Carolina, die die Daten von 15.827 erwachsenen Amerikanern zwischen 45 und 80 Jahren auswertete. Die Studienteilnehmer waren in einem Zeitraum von 18 Jahren zwischen 1992 und 2010 alle zwei Jahre zu ihrer Lebenssituation und ihrem Gesundheitszustand befragt worden.

Vor allem Frauen leiden nach der Scheidung unter Herzproblemen

Zu Beginn der Studie waren 14 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen geschieden. Bis zum Ende der Studie 18 Jahre später war ein Drittel der Teilnehmer geschieden, manche sogar mehrfach.

Eine Auswertung der Daten ergab, das vor allem Frauen nach der Scheidung unter Herzproblemen litten: Nach der ersten Scheidung war ihr Risiko für einen Herzinfarkt um 24 Prozent erhöht, nach der zweiten Scheidung sogar um 77 Prozent.

Bei Männern machen sich erst nach der zweiten Scheidung Herzprobleme bemerkbar

Die Männer hingegen steckten zumindest die erste Scheidung noch ohne ein gestiegenes Risiko weg. Erst nach der zweiten Scheidung machten sich auch bei ihnen Herzprobleme bemerkbar: Das Infarktrisiko lag nun um 30 Prozent höher als bei den Personen, die verheiratet blieben.

Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass sich aus ihren Studien keine kausalen Zusammenhänge ableiten lassen.