Schimmelpilz-Infektion durch Knochenmarkspende: Schnelltest soll Risiken ermitteln

Von Nicole Freialdenhoven
3. Februar 2014

Der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus kommt überall vor: Er haftet an Nahrungsmitteln, tummelnt sich im Wasser und gelangt beim Einatmen aus der Luft in den Körper. Während dies für gesunde Menschen kein Problem darstellt, kann der Pilz Patienten mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich werden. Besonders betroffen sind Empfänger von Knochenmarktransplantationen und Stammzellspenden. Rund ein Drittel von ihnen infiziert sich in den Tagen nach der Operation mit dem Schimmelpilz und erkrankt schwer.

Forscher der Friedrich Schiller-Universität fanden nun heraus, dass das Infektionsrisiko nicht nur vom Erbgut des behandelten Patienten abhängt, sondern auch von dem des Spenders. Die Wissenschaftler beobachteten für ihre Untersuchung insgesamt 600 Testpersonen und stellten fest, dass die Patienten, die an einer Pilzinfektion erkrankten, zuvor weit weniger Pentraxin 3 gebildet hatten, ein Eiweiß, das normalerweise den eingedrungenen Schimmelpilz markiert und so dem Immunsystem eine schnellere Vernichtung ermöglicht.

Die Forscher wollten nun einen neuen Schnelltest entwickelt, mit dessen Hilfe Risikopatienten in Zukunft besser identifiziert und betreut werden können. Dazu genügen fünf Milliliter Blut und ein Tag Vorlauf. Ein weiterer positiver Effekt: Durch den Test könnten die Menge der Medikamente und damit auch die Kosten der Behandlung gesenkt werden.