Schizophrenie verändert die Körperwahrnehmung
Nicht nur das Denken und die Emotionen von Schizophrenen sind gestört, auch die Körperwahrnemung ist es
Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung von fatalem Ausmaß. Betroffene sind in ihrer Wahrnehmung meist so schwer gestört, dass ein Teilnehmen am normalen Leben nicht mehr möglich ist. Viele
- hören Stimmen,
- sind im Denken gestört,
- haben ihre Emotionen nicht unter Kontrolle und
- leiden an Depressionen.
Doch Schizophrenie wirkt sich auch auf die physische Wahrnehmung aus, wie Forscher nun herausfanden.
Schizophrene Patienten halten Gummihand für realer als die eigene Hand
Im sogenannten Gummihand-Experiment von Ehrsson wird eine künstliche Hand als die eigene registriert. Dies erfolgt, indem die eine Hand in eine Kiste gesteckt wird, in die man selbst nicht hineinsehen kann. Neben der Kiste liegt eine Kunststoffhand, die der Proband sehen kann.
Nun streicht der Mediziner mit zwei Pinseln zeitgleich über beide Hände. Das Resultat: Das Gehirn wird in die Irre geführt, was bewirkt, dass die falsche Hand als zum Körper gehörig wahrgenommen wird. Diese Reaktion ist völlig normal. Bei Schizophrenen ist diese Wahrnehmung aber übernatürlich stark ausgeprägt.
24 Probanden mit der Krankheit wurden zum Test gebeten und sie empfanden die Gummihand als realer als ihre tatsächliche Hand unter der Abdeckung. Die Forscher schließen daraus, dass auch die Körperwahrnehmung bei Schizophrenie stark gestört ist.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,795275,00.html Abgerufen am 3. November 2011