Studie zur Schizophrenie - zwei neue Risikofaktoren entdeckt

Von Cornelia Scherpe
4. Juli 2012

Eine Schizophrenie gehört zu den schlimmsten psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen leben teilweise in einer Fantasiewelt und hören Stimmen oder sehen Dinge, die nicht wirklich da sind. Manche fühlen sich verfolgt oder entwickeln Wahnideen. Ob ein Mensch die Veranlagung zu einer Schizophrenie hat, kann pauschal nicht so einfach beantwortet werden. Neben erblichen Belastungen können schwere Traumata eine solche Erkrankung auslösen.

In einer aktuellen Studie zum Thema konnten aber immerhin zwei neue Risikofaktoren entdeckt werden. Ob die Psyche eines Menschen in die Schizophrenie abzurutschen droht, lässt sich laut der Forscher anhand zweier Dingen zumindest vermuten. Zum einen zeigen die Betroffenen ein recht schlechtes Gedächtnis auch in jungen Jahren. Zum anderen fallen diese Personen durch eine unterentwickelte Sprachkompetenz auf. Sie können ihre Gedanken also sehr schlecht an ihr soziales Umfeld weitergeben.

Diese beiden Faktoren ermittelte man in einer Studie mit 1.2000 Schizophrenen und 1.000 gesunden Menschen als Kontrollgruppe. Man untersuchte die Aufmerksamkeit aller Probanden, ihre Fähigkeit zur Konzentration und das Gedächtnis. Dabei fiel auf, dass die erkrankten Personen eine schlechte Gedächtnisleistung hatten und auf Fragen uneindeutig antworteten. Diese kognitiven Beeinträchtigungen könnten in einem direkten Zusammenhang mit den übrigen Symptomen der Patienten stehen und daher als Hochrisiko-Faktoren bei allen übrigen Menschen zählen. Wer in beiden Bereichen Probleme hat, könnte die Veranlagung zur Schizophrenie im Gehirn bereits haben, auch ohne dass das Leiden zum Ausbruch kommt.