Schlaftrunkenheit weiter verbreitet als gedacht

Von Katharina Cichosch
30. September 2014

Normaler Weise sollten wir nach einer geruhsamen Nacht erholt und fit in den Tag starten. Leider ist das längst nicht für alle Menschen der Fall: Gar nicht wenige Betroffene fühlen sich nach dem Aufwachen verwirrt oder müde, manche gar orientierungslos.

Beschwerden beim Aufstehen häufiger als angenommen

Diese besondere Form der Schlaf- und Aufwachstörung wird auch als Schlaftrunkenheit bezeichnet. Ein Forscherteam der Stanford University ging diesem Phänomen nun auf die Spur. Betroffen ist den Experten zu Folge etwa einer von sieben Erwachsenen - damit sind die Beschwerden weiter verbreitet, als gemeinhin angenommen.

Für die Studie befragten Maurice Ohayon und sein Team knapp 16.000 Erwachsene zwischen 18 und 102 Jahren. Insgesamt über 15% der Befragten gaben an, im letzten Jahr unter der Aufwachstörung gelitten zu haben, davon wiederum die Hälfte mindestens einmal pro Woche.

Auch das zeitliche Ausmaß der Beschwerden erstaunte die Wissenschaftler: Ganze 60% aller Betroffenen gaben an, dass die morgendliche Schlaftrunkenheit für fünf Minuten oder sogar länger anhalte.

Woher kommt die Schlaftrunkenheit?

Die Ursachen für Schlaf- und Aufwachstörungen sind vielfältig. Häufig bedingen sich die Beschwerden auch gegenseitig - so können Schlafstörungen wie die Schlaf-Apnoe die Schlaftrunkenheit am Morgen fördern. Auch der Gebrauch von Antidepressiva könnte hiermit in Zusammenhang stehen.

Ebenfalls fördernd sind bestimmte psychische Beschwerden wie Alkoholabhängigkeit, Angstzustände sowie Depressionen. Schlaftrunkene Menschen könnten morgens aggressiv reagieren, erklärte Ohayon, weil sie plötzlich geweckt würden und sich verwirrt fühlen. Auch deshalb ist eine genaue Abklärung aller in Frage kommenden Ursachen nötig, um die Beschwerden so schnell als möglich lindern zu können.