Schlecht in Mathe oder Lesen? Dyskalkulie und Dyslexie können in den Genen liegen

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juli 2014

Wenn sich Kinder ausgesprochen schwer im Lesen oder Rechnen tun, sprechen Experten von Dyslexie oder Dyskalkulie. Diese Schwächen liegen zumindest teilweise schon in den Genen, das heißt, sie werden von den Eltern auf die Kinder weitervererbt.

Ein Forscherteam des University College in London wollte nun konkret wissen, wie es um die Vererbung dieser Schwächen bestellt ist und führte dazu einen Test mit insgesamt 3000 Zwillingspaaren durch.

Die ein- oder zweieiigen Zwillinge im Alter von 12 Jahren wurden separat auf ihre Lese- und Rechenfähigkeit geprüft. Anschließend wurden ihre Ergebnisse mit rund 1,6 Millionen Genmarkern im Erbgut verglichen und Zusammenhänge an 2100 weiteren Kindern geprüft.

Schwächen sind keine Entschuldigung für schlechte Leistungen

Zwar fanden sie keine wirklich konkreten Zusammenhänge, doch zumindest das Gen DCDC2 fiel auf: Dieses Gen trägt zur Entwicklung der Nervenzellen bei.

Insgesamt ergaben die Tests, dass Dyslexie wohl zu 66 Prozent weitervererbt wird und Dyskalkulie zu 51 Prozent. Tragisch für die Kinder: Wer an der einen Variante leidet, tut sich auch in der anderen Variante schwer. Kinder, die dagegen gut Lesen können, schneiden auch beim Rechnen gut ab.

Allerdings ist die Vererbbarkeit der Schwächen auch keine Entschuldigung für schlechte Leistungen, so die Forscher: Diese Kinder müssten sich eben mit Hilfe ihrer Eltern und der Lehrer noch etwas mehr anstrengen.