Schlechte Jobs machen laut Studie kränker als Arbeitslosigkeit

Schlechte Jobs wirken sich negativ auf die Gesundheit von Menschen aus

Von Ralph Bauer
16. März 2011

Einem geregelten Job nachzugehen ist auf Dauer für Körper und Psyche besser als arbeitslos zu sein. Diese Annahme galt bisher in westlichen Industrienationen. Dass schlecht bezahlte Stellen mit ebensolchen Arbeitsbedingungen aber viel kränker machen können, legt jetzt eine australische Studie nahe.

Mentale Gesundheit verschlechtert sich bei Menschen mit schlechtem Job

Laut den in der Fachzeitschrift "Occupational and Environmental Medicine" veröffentlichten Untersuchungen bei 7.000 Personen ergibt sich beim Wechsel von der Arbeitslosigkeit in einen qualifizierten Job eine um drei Punkte bessere mentale Gesundheit. Nimmt dagegen der Betroffene einen schlechten Job an, ist der Effekt genau umgekehrt: Die mentale Gesundheit kann sich dann um bis zu 5,6 Punkte verschlechtern.

Bei den nach der Komplexität ihrer Arbeit, der Bezahlung und der Arbeitsbedingungen Befragten kam demnach heraus, dass Menschen mit schlechten Jobs in einer ähnlich psychischen Verfassung sind wie Arbeitslose. Die Macher der Studie führten dies zurück auf die im unteren Einkommensbereich fehlende Sicherheit und die geringe Möglichkeit, Verhältnisse zu ändern und Einfluss auf die Abläufe zu nehmen. Dies zehre die Vorteile einer geregelten Arbeit wie Struktur, Aufgabe und Platz in der Gesellschaft wieder auf.