Schluss mit ollen Schönheitsidealen - mehr Selbstbewusstsein für alle!

Von Katharina Cichosch
14. Juli 2014

Okay, reden wir nicht von der Haute Couture. Natürlich werden dort noch immer Models über den Laufsteg geschickt, die bisweilen stark untergewichtig sind und alles andere als dem Durchschnitt entsprechen. Trotzdem: Es tut sich etwas in der Modewelt - und nicht nur dort. Filme, TV-Serien, Role Models - langsam, aber stetig scheinen wir alle zu begreifen, dass klassische Schönheitsideale nicht immer das Maß aller Dinge sind. Und dass Selbstbewusstsein jedem Menschen einen ordentlichen Attraktivitätsschub verpassen kann.

Um noch einmal auf die Haute Couture zurück zu kommen: Eine willkommene Ausnahme gibt es hier eben doch - Jean Paul Gaultier. Das "Enfant Terrible" der französischen Modemacher ist bekannt für seine außergewöhnlichen Models. Früher ließ er die damals noch recht üppige Sophie Dahl mit ihren tollen Kurven über den Catwalk laufen, vor ein paar Tagen engagierte der Designer Transgender-Star und "Grand Prix"-Siegerin Conchita Wurst als Laufstegschönheit - Bart inklusive!

Size Plus, Zahnlücken und markante Gesichtszüge erobern die Modebranche

Und auch andere Beispiele in der Modebranche lassen hoffen: Auf der Berliner Fashion Week ist die "Curvy is sexy" längst zum geheimen Highlight etlicher Besucher geworden. Die Messe speziell für Size Plus-Mode erfreute sich von Anfang an riesiger Beliebtheit - und wird Jahr für Jahr noch glamouröser. Von den zahlreichen Modeblogs in allen nur erdenklichen Konfektionsgrößen ganz zu schweigen.

Überhaupt sind heute längst nicht mehr alle Models mit Erfolg klassische Schönheiten: Cara Delevigne wurde gerade wegen ihres nicht unbedingt idealen Aussehens zum Superstar, andere Models warten mit Zahnlücken und markanten Gesichtszügen aus - oder sind gar keine Frauen, wie Andrej Pejic, der trotzdem als Female Model gebucht wird.

"Girls" als passende Serie zum nicht-klassischen Schönheitsideal

Die passende Serie zum Motto gibt es auch schon: "Girls", die US-amerikanische Erfolgsserie um eine Gruppe von Freundinnen in New York, wird schon als "das neue Sex and the City" betrachtet. Mit dem Unterschied, dass Protagonistin Hannah (Darstellerin Lena Dunham ist übrigens ganz nebenbei auch Regisseurin und Ideengeberin der Serie) gern einmal mit Speckrollen, Doppelkinn und sonstigen Schönheitsmakeln vor die Kamera tritt. Das wäre Carrie Bradshaw, so cool wir Sarah Jessica Parker auch finden, nie passiert.