Schluss mit Schlafapnoe - Betroffenen soll ein "Zungenschrittmacher" helfen

Der sogenannte "Zungen­schrittmacher" soll die Nerven der Zunge stimulieren und so ihr Erschlaffen verhindern

Von Cornelia Scherpe
29. November 2011

Das Schlafapnoe-Syndrom, kurz auch "SAS" genannt, macht die Nächte und Tage für Erkrankte zum Alptraum. Betroffene leiden während des Schlafs an sogenannten "Apnoen", das bedeutet, kurzzeitig setzt ihre Atmung aus. Die Zunge erschlafft plötzlich und versperrt für die Atemluft so den Weg.

Akute Erstickungsgefahr besteht zwar kaum, aber die Qualität des Schlafes wird extrem verringert. Daher fühlen sich Menschen mit Schlafapnoe am Tage sehr erschöpft und verfallen in schweren Fällen sogar öfter in Sekundenschlaf.

Die schlechte Schlafqualität kann unbehandelt mit der Zeit auch zu Folgeerkrankungen führen. Hilfe ist daher sehr wichtig.

"Zungen­schrittmacher" soll Erschlaffen der Zunge verhindern

Mediziner setzen ihre Hoffnungen zurzeit in ein kleines Gerät, das ein wenig an einen Herzschrittmacher erinnert. Dieses soll die Nerven bei Patienten so stimulieren, dass die Zunge nicht mehr erschlafft.

Der "Zungen­schrittmacher" wird implantiert und zwar unterhalb des Schlüsselbeins. Von dort werden dann Impulse zum Zungennerv, dem "Nervus hypoglossus", geschickt. Die Atemaussetzer sollen so gänzlich vermieden und der gesunde Schlafrhythmus wieder hergestellt werden.

Erste Studie erweist sich in 57 Prozent der Fälle als erfolgreich

30 Menschen mit dem Schlafapnoe-Syndrom stellten sich für eine Studie zur Verfügung und die Resultate klingen erfreulich. Bei 57 Prozent konnte die freie Atmung in der Nacht wieder hergestellt werden, was die Tagesform und die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbesserte. Nun ist eine Studie mit mehr Patienten angesetzt.

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