Schmerzen selbst bekämpfen - bereits langsames Atmen hilft ein wenig

Eine Studie zeigt, dass langsames Atmen zur Linderung der Schmerzen einigen mehr hilft als anderen

Von Cornelia Scherpe
3. September 2012

Verschiedene Schmerzen können dazu führen, dass man zu einer Schmerztablette greift, um den Rücken oder den Kopf wieder symptomfrei zu bekommen. Auch Hausmittel helfen bei leichten bis mittleren Schmerzen, doch was tut man, wenn man unterwegs ist und gerade weder das eine noch das andere zur Hand hat?

Forscher haben herausgefunden, dass bereits bewusstes und langsames Atmen dabei hilft, aufgetretene Schmerzen zu lindern. In den USA ermittelte man dies mit der Hilfe von 30 Studienteilnehmern. Alle waren im Durchschnitt 21 Jahre alt und gesund. Nun setzte man sie mittels Elektroimpulse kleineren Schmerzen aus.

Verändertes Atmen verringert die Schmerzen

Die Reize wurden direkt auf den "Nervus suralis" ausgeübt, einen sehr empfindlichen Nerv im Unterschenkel. Der Reiz führte nun zu Schmerzen und zu einem Beugereflex. Man unterteilte das Experiment in drei Phasen. Jedes Mal wurde ein Schmerzreiz bei den Probanden ausgelöst, aber jedes Mal sollten sie anders atmen.

Beim ersten Mal völlig normal, beim zweiten Mal sehr langsam und beim dritten Mal sehr schnell. Tatsächlich war der empfundene Schmerz beim langsamen Atmen geringer, so die Probanden. Allerdings war die Wirkung nicht umwerfend. Auf einer Schmerzensskala von 0 für keine Schmerzen bis 100 für rasende Schmerzen gaben die Teilnehmer im Schnitt nun 53,15 Punkte an.

Davor waren es 55,25 Punkte. Rein statistisch gesehen ist diese Linderung der Schmerzen kaum der Rede wert. Allerdings hilft das langsame Atmen einigen mehr als anderen, was im Durchschnitt zu der Annäherung führt. Daher kann es in der Praxis im Einzelfall durchaus sinnvoll sein, das bewusst langsame Atmen bei Schmerzen einmal auszuprobieren.