Schmerzmittel "Ziconotid" unter Verdacht Suizidgedanken zu provozieren

Stimmungstiefs, Halluzinationen und Suizidgefahr - die schlimmen Nebenwirkungen von Ziconotid

Von Cornelia Scherpe
30. November 2010

Forscher befürchten, dass das zur Schmerztherapie eingesetzte "Ziconotid" eine bislang unbemerkte Nebenwirkung hat. Vor sechs Jahren kam es als echte Alternative für Morphin auf den Markt. Damals war man froh, eine Alternative für das doch gefährliche Morphin gefunden zu haben und feierte die Markteinführung von Ziconotid.

Starke Stimmungsschwankungen, die zu Suizidgedanken führen

Doch diese Freude wird nun durch einige Studien gedämpft. Die Mediziner haben Grund zur Annahme, dass Ziconotid Suizide auslöst. Das Medikament scheint Stimmungsschwankungen zu provozieren, die so schlimm sind, dass die Patienten bei längerer Einnahme in schwere Depressionen fallen und oft über den Freitod nachdenken.

Einer Frau konnte noch das Leben gerettet werden, da sie gegenüber ihrem Arzt äußerte, dass sie seit Therapiebeginn mit Ziconotid vermehrt Selbstmordgedanken und Halluzinationen habe. Der Arzt setzte das Mittel sofort ab und nach 14 Tagen war die Frau wieder befreit von Suizidgedanken.

Wie genau der Zusammenhang zwischen Ziconotid und Selbstmordabsichten ist, ist noch nicht klar. Man forscht nun verstärkt in diese Richtung und mahnt alle Ärzte an, ihre Patienten bei Einnahmebeginn explizit auf die Gefahr hinzuweisen. Die Menschen müssen ständig kontrolliert und dazu ermuntert werden, plötzliche Stimmungstiefs und Depressionen dem behandelnden Arzt mitzuteilen.