Schmerzpflaster erhöhen die Zahl der Drogentoten

Eine Überdosis von Fentanyl durch bestimmte Schmerzpflaster fordert viele Drogentote

Von Melanie Ruch
7. Juni 2011

Das Opiat Fentanyl ist ein starkes Betäubungsmittel, welches unter anderem bei der Narkotisierung in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. In Form von Pflastern wird es zudem zur Schmerzlinderung bei Krebskranken eingesetzt.

Wirkung des Pflasters ist stärker als Heroin

Doch auch Drogenabhängige haben die Schmerzpflaster als neues Rauschmittel für sich entdeckt und versuchen sich die Fentanyl-Pflaster mit allen Mitteln heimlich zu erschleichen. Die meisten wissen jedoch nicht, dass Fentanyl viel stärker wirkt als Heroin und bei einer leichten Überdosierung bereits zum Atemstillstand führen kann.

In Bayern starben auf diese Weise allein 47 Drogenabhängige im letzten Jahr. Die meisten Junkies sammeln die gebrauchten Pflaster aus den Mülltonnen von Krankenhäusern und Altenheimen und kochen diese aus. Der Sud wird dann entweder getrunken oder gespritzt.

Tod durch Fentanyl-Überdosis

Einige Abhängige hatten es sogar geschafft sich durch häufige Arztwechsel innerhalb kürzester Zeit bis zu 40 Rezepte für Fentanyl-Pflaster ausstellen zu lassen, warnt die kassenärztliche Vereinigung. Vor allem in Bayern sei die Zahl der Drogentoten durch eine Fentanyl-Überdosis äußerst bedenklich, heißt es.