Schnecken verändern sich genetisch je nach Umgebung

Von Matthias Bossaller
2. Mai 2011

Schnecken haben sich innerhalb von 50 Jahren genetisch verändert. Das bedeutet, sie haben sich an die Veränderungen ihrer Lebensräume angepasst. Das haben Wissenschaftler in ganz Europa in einer einmaligen Forschungsreihe herausgefunden.

Eine Vielzahl von freiwilligen Helfern (1800 in Deutschland) sammelten an 3000 verschiedenen Orten in Europa Schnecken. Sie zählten sie und hielten ihr Aussehen und Farbgebung akkurat fest. Als Untersuchungs-Corpus hatten die Wissenschaftler dann historische und aktuelle Daten von einer halben Millionen Schnecken zur Verfügung, die sie untereinander verglichen.

Dabei kam heraus, dass sich die Schnecken über den Zeitraum von 15 bis 20 Generationen (ca. 50 Jahre) in ihrem Aussehen verändert haben. Woran die Veränderungen genau liegen, haben die Forscher noch nicht herausgefunden. So hatten die Schnecken ein helleres Gehäuse, die nicht immer der Sonne entfliehen können. Andere, die leicht in den Schatten kriechen können, hatten ein dunkleres Schneckenhaus. Außerdem gebe es nun mehr Schnecken mit einem Streifen auf dem Gehäuse.