Schnellere Behandlungen in der Psychotherapie eine Illusion: Wartezeitendebatte geht weiter

Von Nicole Freialdenhoven
19. August 2014

Schon länger wird kontrovers darüber diskutiert, wie sich die langen Wartezeiten auf eine Psychotherapie reduzieren lassen. Der Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten wehrte sich nun gegen die Vermutung, dass sich viele Psychotherapien zu lange hinziehen und andere Patienten entsprechend lange warten müssen.

Behandlungen könnten nicht beschleunigt werden sondern benötigen Zeit. Sinnvoller sei es, an anderen Punkten anzusetzen, zum Beispiel das Antrags- und Gutachterverfahren zu entschlacken, so dass mehr Zeit für die tatsächliche Behandlung der Patienten bleibt.

Wie die Wartezeiten tatsächlich aussehen

Neuen Zahlen zufolge ist die Situation ohnehin weniger gravierend als dargestellt: So erhält ein Viertel der Betroffenen bereits innerhalb einer Woche einen ersten Termin, weitere 39 Prozent innerhalb des ersten Monates. Ein Drittel der Patienten kann bereits nach dem Erstgespräch direkt mit der Therapie beginnen.

Eine Umfrage ergab außerdem, dass drei Viertel der Befragten mit ihrer Psychotherapie zufrieden waren und die Ergebnisse positiv bewerteten. Dennoch sollten die Richtlinien für Psychotherapien überarbeitet werden um die Behandlungsangebote weiter zu verbessern.