Schönheitskliniken in der Kritik: Beratung der Patienten lässt häufig zu wünschen übrig

Von Nicole Freialdenhoven
2. September 2013

Das Geschäft mit der ästhetischen Chirurgie boomt: Immer mehr Menschen unterziehen sich heute einer Schönheitsoperation, um wieder jünger zu wirken oder unliebsame Körperpartien zu verbessern. Ein Test des Deutschen Institutes für Service Qualität (Disq) ergab nun jedoch, dass es viele Schönheitskliniken in Deutschland mit der Beratung der Patienten vor einem Eingriff nicht allzu genau nehmen.

Das Institut schickte drei Tester als angebliche Patienten in elf zufällig ausgewählte Kliniken, wo sie sich nach einer Brustvergrößerung, nach Fettabsaugung oder nach einer Nasenkorrektur erkundigten. Nur fünf Kliniken wurden anschließend mit gut bewertet, drei weitere Kliniken mit befriedigend und drei nur mit ausreichend.

Testdetails

Getestet wurde unter anderem, ob der Arzt über die Risiken des Eingriffes aufklärte, wie gut er auf die Lebensumstände des Patienten einging und wie kompetent, glaubwürdig und freundlich er sich präsentierte.

Kritisiert wurde unter anderem, dass sich fast jeder dritte Arzt gar nicht nach dem Gesundheitszustand des Patienten erkundigte und zwei Fünftel fragten nicht nach dem Grund für die gewünschte OP.

Immerhin die Hälfte der Ärzte machte die Patienten jedoch darauf aufmerksam, dass ein Eingriff nicht unbedingt nötig sei und schlug Alternativen vor. Auch wurden die meisten Ärzte als fachlich kompetent eingestuft.