Schottlands Regierung plant Mindestpreise für Alkohol

Von Ingo Krüger
2. November 2011

Mindestpreise für Alkohol will die schottische Regierungspartei SNP (Scottish National Party) durchsetzen. Als Grund für diese Maßnahme nannten Regierungsvertreter den zunehmenden Alkoholkonsum von Jugendlichen.

Jedes Jahr muss das Land 3,5 Milliarden Pfund (etwa vier Millionen Euro) zur Prävention von Alkoholmissbrauch aufwenden. Für nur fünf Pfund könne ein Teenager ausreichend alkoholhaltige Getränke kaufen, um sich umzubringen, erklärte die schottische Gesundheitsministerin Nicola Sturgeon der BBC.

Die SNP hatte bereist in der vergangenen Legislaturperiode versucht, ihr Anliegen durchzusetzen. Damals scheiterte die Minderheitsregierung der schottischen Nationalisten noch am Einspruch der Opposition. Doch bei der Parlamentswahl im Mai 2011 gewann die SNP die absolute Mehrheit. Nun will die Regierung dem Vorbild Kanada nacheifern. Dort sank der Alkoholkonsum nach Einführung von Mindestpreisen erheblich.

Die Höhe des Mindestpreises ist noch völlig offen. Das Gesetz soll spätestens zu Beginn des nächsten Jahres ins Parlament eingebracht werden. Die Getränkeindustrie äußerte sich bereits ablehnend zu dem Vorhaben. Zustimmung kam jedoch von Pubbesitzern.