Schrittzähler als Motivator? Studie sieht keinen Nutzen für die individuelle Gesundheit

Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, mit und ohne App und vielen Spielereien. Schrittzähler haben unabhängig vom Modell die Aufgabe, die allgemeine Bewegung im Alltag zu zählen. Am Abend kann der Träger dann sehen, wie viele Schritte er zurückgelegt hat. Die Grundidee dahinter ist:

• ein Motivationsschub für Bewegungsmuffel und
• ein Gefühl der Belohnung für Sportliche.

Doch eine aktuelle Studie sieht keinen wirklichen Nutzen für die individuelle Gesundheit.

Motivationsschub durch Schrittzähler?

Für das Experiment gewann man 800 Menschen aus Singapur, die kostenlos einen Schrittzähler bekamen. Vor der Studie war die körperliche Aktivität bereits erhoben wurden und am Ende des Versuchs wurden die Vorher-Nachher-Daten verglichen. Als zusätzlichen Motivationsschub stellte man einigen Teilnehmern eine kleine Geldprämie in Aussicht, wenn sie pro Woche 50.000 bis 70.000 Schritte schafften. Eine Kontrollgruppe bekam keinen Schrittzähler, nahm jedoch regelmäßig an Informationsveranstaltungen zur Sportlichkeit teil.

Nach sechs Monaten hatten bereits 40 Prozent der Teilnehmer mit Schrittzähler das Gerät aus ihrem Alltag verbannt. Auch die Geldprämie war nur kurzzeitig ein Motivator. In dieser Teilgruppe erhöhte sich die Schrittzahl in den ersten sechs Monaten um durchschnittlich 570 Schritte, doch das Plus sank danach wieder auf den Gruppendurchschnitt ab.

Kein Einfluss auf die Gesundheit

Im Gegensatz dazu, war die Kontrollgruppe ohne Schrittzähler allein durch die Informationsveranstaltungen motiviert und wurde sportlicher. Diese Tendenz hielt an, sodass nach einem Jahr die Kontrollgruppe deutlich aktiver als die Schrittzähler-Gruppe war. Hier nutzten den Zähler am Ende nur noch zehn Prozent und das alte Bewegungsmuster war wieder an der Tagesordnung.

Die Studie legt daher den Schluss nahe, dass Schrittzähler maximal für einen beschränkten Zeitraum zu mehr Bewegung anregen. Der Gesundheit dienen sie vermutlich aber nicht langfristig, so das Fazit der Forscher.