Schulsport trotz Rheuma: Die Kinder profitieren vom Sport

Von Cornelia Scherpe
17. September 2013

Lange Zeit herrschte auch bei Ärzten die Meinung vor, dass Menschen mit Rheuma am besten gar keinen Sport machen sollten. Da die Gelenke ohnehin schmerzen, hat der Patient keine Freude daran und außerdem ging man davon aus, dass die Aktivität die Gelenke nur noch schneller abnutzt. Die Praxiserfahrung hat diese Ansicht jedoch in den letzten Jahren mehr und mehr revidiert.

Rheumapatienten profitieren vom Sport

Menschen mit Rheuma können sogar vom Sport profitieren, solange es eine angemessene Sportart mit moderater Bewegung ist. Kampfsport oder Aktivitäten, bei denen ruckartig inne gehalten wird, sind weiterhin nicht empfehlenswert, aber leichter Sport wie Laufen ist vollkommen in Ordnung.

Diese neue Ansicht hat inzwischen auch das Leben der Kindern mit Rheuma verändert. Früher wurden sie komplett vom Schulsport befreit und sollten auch nach der Schule keinen Sportverein oder dergleichen aufsuchen. Allein in Deutschland leben rund 20.000 Kinder und Jugendliche, die an frühem Rheuma leiden und mit dieser Anweisung quasi zur Untätigkeit angehalten wurden.

Die Folge war oft soziale Isolation, da andere Kinder gern zum Sport gehen und natürlich auch Übergewicht durch die Untätigkeit. Während noch im Jahr 2000 nur gut jedes dritte Kind mit Rheuma dennoch zum Schulsport ging, sind es inzwischen nahezu 50 Prozent.

Experten raten zum Schulsport

Rheumatologen raten den ihren jungen Patienten zum Schulsport und vermeiden so Isolation und Übergewicht. Werden Eltern und die Lehrer entsprechend aufgeklärt, kann die sportliche Betätigung an die Möglichkeiten des Kindes angepasst werden. Wird der moderate Sport konsequent betrieben, kann sich diversen aktuellen Studien zufolge das Rheumaleiden sogar abmildern lassen. Die Bewegung verursacht dann nicht nur keinen Schaden, sondern fördert die kindliche Gesundheit sogar.